Wie würzt man einen bayrischen Schweinebraten?
Der bayrische Schweinebraten ist wohl eine der kulinarischen Spezialitäten aus dem schönen Bayern. Mit seiner knusprigen Schwarte, seinem zarten Fleisch und der guten, dunklen Soße gehört er am Sonntag für viele Bayern einfach auf den Mittagstisch. Ganz kalorienarm ist der gute Braten zwar nicht, aber dennoch erfreut sich das Gericht hoher Beliebtheit. Wie auch ihr einen bayrischen Schweinebraten inklusive Beilagen zubereitet, wollen wir euch in diesem Artikel verraten. Vor allem wollen wir euch zeigen, welche Gewürze ihr dafür benötigt, und schon wird euer Braten dem von Mama und Oma problemlos Konkurrenz machen.
Wie würzt man einen Schweinebraten? Bevor man sich ans würzen wagen kann, braucht man natürlich zuerst das passende Stück Fleisch. Am besten nimmt man dafür Schweinenacken oder Schweineschulter, diese darf auch ruhig ein wenig durchwachsen sein. Fett ist sowohl ein geschmacksträger und trägt zudem dazu bei, damit der Braten am Ende schön zart wird. Für vier bis sechs Personen darf man rund 2 Kilogramm Fleisch rechnen, dieses holt man sich am besten frisch beim Metzger nebenan. Das Fleisch muss an der Schwarte eingeritzt werden, aber hier ist Vorsicht geboten, man darf nicht das Fleisch selbst anschneiden, sondern nur die Schwarte selbst. Am knusprigsten wird der Braten, wenn man die Schwarte in kleine Vierecke geschnitten wird. Oder traditionell bayrisch betrachtet: rautenförmig. Sollte die Schwarte zu hart zum Einritzen sein, bekommt ihr hierfür im Laufe des Textes noch einen Tipp. Und dann kann das eigentliche Würzen auch schon beginnen.
Die perfekte Gewürzmischung für den Schweinebraten
Was braucht man alles?
Zuerst benötigt man Salz, bzw. grobes Meersalz, Pfeffer, Kümmel, Nelken und entkernte Chilischoten. Diese werden dann mit ein wenig Öl in einem Mörser zerstoßen. Manche Köche empfehlen auch, den Braten schon am Tag vor der Zubereitung mit Salz, Pfeffer und Kümmel zu würzen und ihn dann über Nacht ziehen zu lassen. Das Gewürz soll dabei aber nur das Fleisch, nicht aber die Schwarte selbst benetzen. Wer keine Nacht Zeit hat sollte dem Braten dennoch mindestens zwei bis drei Stunden Zeit zum ziehen geben. Nur so kann das Fleisch die Gewürze richtig annehmen und der Geschmack kann sich voll entfalten.
Alternativ kann man die Gewürzmischung je nach Belieben auch noch verfeinern. Hierzu eignen sich beispielsweise Majoran, Thymian, Knoblauch oder Oregano. Auch Lorbeerblätter, Pimentkörner und Wacholderbeeren passen hervorragend zum Sonntagsbraten.
Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, schneidet man Karotten und Zwiebeln in mundgerechte Stücke und gibt diese in einen Bräter. Das Gemüse wird dann etwa 1cm dick mit Wasser aufgefüllt und bei 180° in den Ofen gegeben. Natürlich muss auch der Braten, ganz wichtig, mit der Schwarte nach unten, in den Sud gelegt werden. Nach 20 Minuten kann das Fleisch vorerst wieder herausgenommen werden. Wer vor dem Würzen Probleme mit dem einschneiden der Schwarte hatte, kann das jetzt erledigen. Diese lässt sich, wenn sie nass ist, nämlich leichter einschneiden.
- Zutaten : Zwiebel , Paprika , Koriander , Pfeffer , Senf , Sellerie , Kümmel , Petersilie , Knoblauch , Majoran , Piment , Liebstöckel , Muskatnuss , Nelken , Lorbeerblätter , Rosmarin , Thymian , Pastinaken , Beifuß , Wacholder , Basilikum , Meersalz, pflanzliche Brühe (Würze, Traubenzucker, Reismehl, Palmfett).
- Einwaage : 100 Gramm
- Konsistenz : gewürzmischung gemahlen
- Anwendung : Fleisch , Fisch , Gemüse , Hülsenfrüchten , Reis und Kartoffeln.
- Eine besonders feine, auserlesene Mischung für Schweinefleischgerichte, ob gebraten, gebacken oder gegrillt. Damit wird Ihr Schweinebraten sicher gelingen.
Das Wunder wird im Ofen vollendet
Anschließend kann der Braten wieder, dieses Mal mit dem Fleisch nach unten in den Ofen gegeben werden. Dort verbleibt der Braten dann für ca. zwei Stunden, je nachdem, wie farbig die Kruste werden soll. In dieser Zeit ist es wichtig, den Braten immer und immer wieder mit einem Sud, beispielsweise einer Fleischbrühe zu übergießen. Viele bayrische Köche und Köchinnen schwören auch darauf, das Fleisch mit dunklem Bier zu übergießen, hier sind aber dem persönlichen Geschmack keine Grenzen gesetzt.
Als Soße sollte man traditionell den Sud verwenden, in dem das Fleisch gebraten wurde. Diese wird normalerweise nicht mehr extra gebunden oder passiert, sondern einfach direkt aus dem Bräter serviert. Je nach Geschmack kann das natürlich jeder handhaben wie er oder sie will. Man kann die Soße beispielsweise noch mit Salz und Pfeffer verfeinern, Lorbeerblätter oder andere Gewürze zusätzlich in die Soße geben.
Die Zeit, die der Braten im Ofen verbringt, kann man nutzen, um Beilagen zuzubereiten. Am beliebtesten sind in Bayern dabei Semmelknödel und Kraut, entweder Blau- oder Sauerkraut. Dieses kann natürlich frisch zubereitet werden, oder aber es wird fertig gekauft und anschließend nur noch erwärmt und verfeinert, beispielsweise mit Kümmel oder Pimentkörnern.
Für die Semmelknödel wird Knödelbrot einfach mit lauwarmer Milch übergossen, mit Petersilie, Zwiebeln und Eiern verfeinert und dann gut durchgemischt. Gewürzt wird dieser Teig mit Salz, Pfeffer und (frisch geriebener) Muskatnuss. Nachdem der Knödelteig rund 15-20 Minuten geruht hat, werden daraus die typischen runden Klöße geformt, welche dann etwa 20 Minuten im Salzwasser garen und schließlich zum Braten serviert werden.
Übrigens: wer den Braten extra knusprig haben möchte, sollte das Fleisch eine halbe Stunde bevor es fertig ist aus dem Sud nehmen, und ihn auf ein extra Gitter legen. Wenn man dieses im Ofen über dem Bräter positioniert, hat man nicht das Problem, dass der Ofen vollgetropft wird. Dadurch wird der Braten aber besonders knusprig und lecker.
Guten Appetit
Wir wünschen euch viel Spaß beim Kochen und einen guten Appetit. Und wer sich, weil der Braten einfach super lecker war, ein wenig überessen hat, kann hier nachlesen, was dagegen hilft. Viel Spaß beim ausprobieren!
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